Dienstag, 5. Januar 2010

Lormen lernen...















Seit gestern habe ich in der Sehbehindertenhilfe Basel als Sozialinformatikerin angefangen und habe schon viele eindrückliche Erfahrungen gesammelt. Hier einige Auszüge:

Das Lormensystem wird dazu benutzt um mit taubblinden Menschen zu kommunizieren. Viele kennen das vielleicht aus dem Buch "The Miracle Worker", wo die Lehrerin Anne Sullivan Macy der taubblinden Helen Keller das Lormensystem beibringt.
Beim Lormensystem werden Buchstaben auf der Hand der taubblinden Person durch antippen und aufzeichnen dargestellt. Hierzu gibt es einen Lormhandschuh.
Wie aber weiss jemand, der nicht hören und nicht sehen kann, was z.B. ein Apfel ist? Durch Berührung! Indem jemand den Apfel befühlt und gleichzeitig das Wort für Apfel auf der Hand lernt, wird der abstrakte Begriff "Apfel" mit dem tatsächlichen Apfel verknüpft.

Sonntag, 15. November 2009

Accessibility für Sehbehinderte und Blinde

Ab Januar 2010 werde ich bei der Sehbehindertenhilfe Basel als Informatikerin arbeiten und mich in das neue Themengebiet Accessibility für sehbehinderte und blinde IT Nutzer einarbeiten.

Mein spiritueller Kick-Off für diese neue Aufgabe war ein Dinner im Restaurant Blinde Kuh in Basel mit guten Freunden. Die Blinde Kuh ermöglicht es Sehenden für einen Abend absolute Dunkelheit verbunden mit einem exzellenten Essen zu erfahren. Dies auch als Vorbereitung für meine Masterarbeit in Sozialinformatik, die sich ebenfalls mit Accessibility Themen für Sehbehinderte befasst.

Um mich für meine neue Aufgabe vorzubereiten, möchte ich mich in den nächsten Wochen in den aktuellen wissenschaftlichen Stand in der Accessibility Forschung einlesen.

Standardwerke hierzu sind natürlich die Richtlinien des World Wide Web Consortiums W3C zum Thema Accessibility, die im November 2008 publiziert wurden. Seit 2008 sind natürlich mittlerweile 2 Jahre vergangen und die Themen Web 2.0 und soziale Netzwerke werden in diesen Richtlinien nur am Rande, wenn überhaupt behandelt.

Da sich meine Masterarbeit auch mit Microsoft Lösungen befassen wird, möchte ich möglichst schnell Kontakt zu Leuten aus der Microsoft Community aufbauen, um dort direkte Ansprechspartner zu haben.

Für die Schweiz gibt es im Bereich Accessibility auch einen sehr interessanten Anbieter:
http://www.access-for-all.ch/

Dieser bietet Kurse und Informationen im Bereich Accessibility an und hat auch einen Blog zum Thema Accessibility: http://access4all.ch/blog/?p=955

Dienstag, 1. Juli 2008

Lernbericht Modul 7: Beispiele aus der Medienpraxis

Als letztes Modul des CAS Medienpädagogik haben wir uns am Freitag und Samstag aktuellen Projekten aus der Praxis gewidmet.

Am Vormittag waren wir bei Peter Frei beim Funtasy Bus und haben uns diesen angesehen. Mit viel Begeisterung erzählte uns Peter von seinen Videoprojekten. Wir hatten die Gelegenheit bei verschiedenen Stationen Auszüge von Videos anzuschauen. Unglaublich, dass der Funtasy Bus teilautonom ist, gutes IT Equipment beherbergt und dass nichts gestohlen wird, obwohl der Zugang zum Bus sehr liberal gehandhabt wird.

Eine weitere Überraschung war die Professionalität des Wettbewerbs Goldach sucht den Superstar und die Qualität der Darbietungen!

Den Nachmittag haben wir mit Dr. Arnold Fröhlich verbracht und konnten uns im Trickfilm erstellen üben. Ich konnte einen der Zeitrafferfilme vorführen, die mein Mann und ich zusammen aufgenommen haben. Mir kam da die Idee, dass wir statt Zeitrafferfilme auch mal einen Trickfilm mit Zeitrafferaufnahme testen können.

Für meine Arbeitspraxis hat dieses Modul zwar überhaupt nichts gebracht, aber für meine Hobbies umso mehr!

Samstag, 17. Mai 2008

Projektmanagement

Das Modul Projektmanagement im CAS Medienpädagogik ist der vierte Projektmanagment Kurs, den ich besuche. Im in meinem Wirtschaftsinformatik-Studium war Projektmanagement ein integraler Bestandteil. Die anderen Kurse waren ein Projektmanagment Training nach der Crystal Methodologie und ein Managing Projects Kurs der George Washington University (deren erstes Modul für einen Master in Project Management).

Das Prinzip von Projektmanagement Ausbildungen ist immer gleich, deshalb hängt umso mehr vom Dozenten ab. Ich war von Marco Barps Unterricht begeistert, weil er mit beiden Beinen auf dem Boden steht und eine hohe Glaubwürdigkeit als Project Manager mitbringt.

Mein letztes grosses Projekt war die Projektleitung und Ausführung für eine Intranet Site welche 30 000 Mitarbeitern global zur Verfügung stehen sollte. Die Website war die "Global Brand" Website für ein global tätiges Unternehmen.

Die Projektdeadline war am 22. April 2008. Die Herausforderung bei diesem Projekt war, sämtliche Projektmitarbeiter auf die gleiche Linie zu bringen, da es sehr unterschiedliche Leute waren (Journalisten, Design-Agenturen, Agronomen, Top Manager, Informatiker und externe Berater) und deren Content zu harmonisieren. Obwohl wir mehrere Nachtschichten und Sonntagsschichten einlegen mussten, konnten wir die Site am 22. April launchen.

Bei unserem Praxisprojekt im Studiengang Medienpädagogik ist die grosse Herausforderung das dezentrale Arbeiten, da wir geographisch weit verteilt sind (Bonn, Bern, Basel). Die Nutzung von Skype und Goole Documents war hierzu die Lösung, um eine konsequente Projektmanagment Struktur aufzubauen.

Freitag, 18. April 2008

Storytelling - Medienpraxis

Grandioser Kurs mit Mark Riklin. Das Thema Storytelling passt zeitlich total in mein aktuelles Projekt, welches nächste Woche live gehen soll.

In dieser globalen Intranet Website möchte ein internationaler Konzern seine Mitarbeiter motivieren, Geschichten aus dem Alltag der verschiedenen Divisionen und Abteilungen zu erzählen und auszutauschen. Dies, um ein grösseres Community feeling und eine höhere Identifikation mit dem Unternehmen zu fördern. Das Unternehmen möchte auch sein Image ändern und offener, freundlicher und authentischer werden.

Die Mittel, die wir aktuell fürs Storytelling benutzen sind Blogs, eine Klatschspalte und verschiedene Foren, wo Mitarbeitende Fragen stellen können, für die wir - die Kommunikationsabteilung - dann durch den Fachspezialisten (von Top Management bis Arbeiter in der Werkhalle) beantworten lassen. Für das Unternehmen ist das ein Paradigmenwechsel und deshalb auch sehr interessant.

Ich habe im Storytelling Modul einige Informationen erhalten, die ich sofort an meine Teamkollegen gemailt habe, damit wir das in unser Projekt einfliessen lassen können. Viele meiner brennendsten Fragen für dieses Projekt haben heute ansatzweise Lösungswege bekommen und ich bin wirklich superhappy darüber!

Am zweiten Tag haben wir ein Speed-Dating ähnliches Event durchgeführt, in dem wir uns in Zweierpaaren in drei Minuten zu einem Thema unterhalten haben. Das war sehr aufschlussreich und ein super Team Event, um Gruppendynamiken auszulösen. Was mir dabei gleich einfiel war, dass ich in meinem Beruf oft mit Organisationen zu tun habe, die fusioniert wurden oder durch einen Zukauf zu einem Konzern gestossen sind. Für neue gemischte Teams, die aus verschiedenen Unternehmenskulturen kommen, wäre so ein Speeddating die Möglichkeit sich schnell kennen zu lernen und eine neue gemeinsame Geschichte zu entwickeln.

Alles in allem zwei superspannende Tage!

Donnerstag, 3. April 2008

Lernbericht Medienproduktion

CMS Systeme

Seit 2000 arbeite ich beruflich mit verschiedenen Enterprise CMS Systemen, die vor allem in Grosskonzernen eingesetzt werden. Für mich war es interessant in dieser Projektwoche mit Joomla! ein System für den Eigengebrauch und für kleinere Projekte kennen zu lernen, die auf OpenSource Basis funktioniert. Was mich bei Joomla! am besten gefallen hat, war die Einfachheit mit der sich Komponenten und Module einbauen lassen. Ich wünschte mir, dass es diese Einfachheit auch bei den Enterprise CMS Systemen gäbe!

Bildbearbeitung

Ich habe schon einige Erfahrung mit der Bildbearbeitung, die aber über Learning by doing gewonnen wurde. Deshalb wollte ich schon lang einen formellen Bildbearbeitungskurs machen. Einige Sachen waren eine nützliche Auffrischung und ich habe auch einige neue Bearbeitungsfunktionen kennen gelernt, die ich im Beruf anwenden kann.

Video

Sonntag, 17. Februar 2008

Lernbericht Neue Medien - Web 2.0

Leider konnte ich nur den ersten Seminarteil mit Frank Weber zu den Neuen Medien besuchen, da ich am 15. Februar aus einer lang geplanten Auslandsreise (meine Hochzeit in Indien!) zurück gekommen bin. Deshalb schreibe ich zum Thema Neue Medien einige meiner eigenen Erfahrungen mit den Medien Blogs, Wikis und E-Learning in Grossunternehmen.

Ich habe im Jahr 2000 angefangen für die Firma Day Software global Schulungen im Bereich Content Management durchzuführen. Day hatte ein CMS (Content Management Software) entwickelt, welche es Mitarbeitern in Grosskonzernen ermöglichte eigene Web-Inhalte (Internet und Intranet) online zu stellen. Diese Inhalte waren nicht nur Text, sondern auch Bilder, Dokumente (z.B. PDFs) oder auch Videos. Ohne technisches Wissen oder Programmierkenntnisse konnten Assistentinnen Protokolle hochladen oder Forscher Videos ihrer Molekülverbindungen. Dieses Angebot wurde komplettiert durch ein Workflow / Collaboration System indem die Publikationsprozesse abgebildet wurden und welche eine Kollaboration zwischen verschiedenen Autoren ermöglichte.

Das Prinzip gemeinsam über das Internet an Inhalten (Content) zu arbeiten war eines der Grundbedürfnisse damals, wie auch heute. Was damals nur Benutzern von professionellen CMS vorbehalten war, können dank Anbietern wie Joomla, Blogger oder Youtube heute alle Menschen mit Internetzugang ihre Inhalte publizieren und austauschen. Content ist somit unabhängig von Zeit und Ort und kann von jedem jederzeit und überall erstellt werden.

Bei Day habe ich auch zum ersten Mal ein E-Learning entwickelt, um Endbenutzern die keine Schulung vor Ort besuchen können, die Basis-Anwenderkenntnisse des Systems näher zu bringen. Ich habe im Jahr 2000 auch eine Ausbildung als Teledozentin / E-Learning Produzentin/Dozentin an der FH Brig gemacht, um professionell E-Learnings gestalten zu können.

In meiner Arbeit als Intranet-Verantwortliche bei einem globalen Agrochemiekonzern setze ich mich natürlich auch beruflich mit Blogs, Wikis und den Möglichkeiten von Web 2.0 auseinander. Viele Konzerne tun sich schwer damit den Mitarbeitern die notwendige Freiheit zuzugestehen, frei in einem Blog zu schreiben, vor allem wenn das Geschäftsfeld des Unternehmens umstritten ist. Im Sinne einer transparenten Unternehmenskultur ist es jedoch wichtig, Blogs zu fördern, wo sie Sinn machen.

Wie überall ist jedoch auch bei Blogs, wie auch bei E-Learnings Verhältnismässigkeit angebracht. Es gilt genau zu prüfen, wann es Sinn macht ein Blog in einem Unternehmen zu führen und wann nicht.

Eines meiner Lieblingsblogs sind die Live Berichterstattungen vom WEF (World Economic Forum), wo Entscheidungsträger während des WEF über ihre Erfahrungen bloggen. Ähnliches macht auch in Grossunternehmen Sinn, wo CEOs von ihren Reisen, Besuchen bei Events oder Verhandlungen berichten. Auch Projektmanager können in Blogs erfolgreich über den Projektstatus oder Schwierigkeiten berichten. Was jedoch zum Scheitern verdammt ist, ist der Blog um des Blogs willen, der mit aufgeblähten Nachrichten gefüttert werden muss, um künstlich am Leben erhalten zu werden.

Ähnlich verhält es sich mit Wikis. In technischen Abteilungen, wo viele Spezialisten Detailwissen verwalten, machen Wikis durchaus Sinn. Dies um eine Transparenz des Wissens zwischen den Fachgebieten zu ermöglichen. Im Sozialbereich macht ein Wiki bestimmt auch Sinn, um Wissen zu verschiedenen Angeboten und Programmen zu sammeln (z.B. Sozialarbeiter Müller kennt sich mit dem Integrationsprogramm Alpha aus und ergänzt seine Erfahrungen im Wiki, andere Sozialarbeiter können von diesem Wissen für ihre eigenen Klienten profitieren).

In den nächsten Monaten wird sich für mich auch beruflich zeigen, wie ich Aspekte von Web 2.0 bei meinem Arbeitgeber einführen kann und wie die 30 000 Intranet Benutzer, dieses Angebot nutzen werden. Momentan haben wir global Videofeeds eingeführt und bieten demnächst die News (150 Editoren schreiben wöchentlich global Nachrichten fürs Intranet) als RSS feeds an. Die Mühlen in Grosskonzernen mahlen jedoch meistens wesentlich langsamer als im Web, also wird es wohl eine Weile dauern, bis wir voll Web 2.0 fähig sind.